Die in Moskau geborene und in Dresden lebende Valeriya Shishkova hat sich in den vergangenen Jahren zu einer herausragenden Interpretin jiddischer Lieder entwickelt. Durch die intensive Begegnung mit jiddischer Musik und Kultur entdeckte sie immer mehr einen wichtigen Teil ihrer eigenen Identität. Als begeisternde und mitreissende Sängerin mit einer sehr warmen, persönlichen Ausstrahlung ist sie hierzulande erstmals durch ihre Mitwirkung beim Rocktheater Dresden bekannt geworden, bei dem sie 2003 begonnen hat, traditionelle jiddische Lieder zu singen. Diese Lieder standen im Einklang mit den seelischen Schwingungen Valeriyas, es war Wind aus der richtigen Richtung, der den in ihr glimmenden Funken der schöpferischen Freude aufglühen ließ. Sie gewann diese Musik lieb, da sie in ihr auch ihre eigenen Wurzeln erkannte.
Beim Rocktheater Dresden komponierte Valeriya die Musik zu zwei Theaterinszenierungen: „Das gewöhnliche Wunder“ (2005) und „Kandiszucker“(2007). Im Rahmen der „11. Jiddischen Musik- und Theaterwoche 2007“ sang Valeriya erstmals und mit großem Erfolg einen Zyklus eigener Lieder nach Gedichten der israelischen Schriftsteller Lev Berinsky und Michoel Felsenbaum, die beide zu den wenigen und möglicherweise letzten Autoren gehören, die nicht in Hebräisch, sondern in ihrer jiddischen Muttersprache schreiben. Dieser Auftritt war ihre bereits fünfte Teilnahme innerhalb der Jiddischen Wochen. Mit dem Programm „Die 11 jiddischen Lieder des Dimitri Schostakowitsch“ war sie auch zu Gast bei den 18. Jüdische Kulturtagen 2004 in München.
Im November 2009 – Premiere des Programms „Farloshn gold vun Harbst“ mit Liedern von Leybu Levin im Rahmen der 13. Jiddischen Kluturwoche in Dresden mit Dresdner Pianist und Interpret Stefan Eder und Geiger Alexander Bersutskyy. Am 24. Oktober 2010 wurde die CD "Ain Tal Vun Dir, Ain Tal Vun Mir“ in Rahmen der Konzertreihe „Musik zwischen den Welten“ und der 14. Jiddischen Musik- und Theaterwoche Dresden in der fast ausverkauften Dreikönigskirche Dresden präsentiert. Im April 2012 erschien die neue CD "Mir gejen zusamen", die am Konzert am 15. April 2012 in Rahmen der Konzertreihe „Musik zwischen den Welten“ in Staatschauspiel Dresden (Kleines Haus) präsentiert wurde.
Im Oktober 2012 wurden Valeriya Shishkova & Di Vanderer die Preisträger des Internationalen Wettbewerbs der jüdischen Musik in Amsterdam. Die besondere Fähigkeit und Gabe Valeriya Shishkovas ist es, ihre Lieder mit einer großen und ergreifenden Emotionalität so spürbar und mit Herzblut zu gestalten, dass sich kaum jemand diesem Zauber entziehen kann. Ihre große Menschlichkeit und Freundlichkeit, den Reichtum ihrer Seele, teilt sie in ihren Konzerten mit ihrem Publikum. So sind die Zuhörer ergriffen von der Schönheit der Melodien und der reinen und überzeugenden Ausdruckstiefe des Gesangs.
„Jiddische Musik in all ihrer Vielfalt gab es am vergangenen Freitag in der bis auf den letzten Platz gefüllten Synagoge in Drensteinfurt zu hören. Valeriya Shishkova und das Duo „Di Vanderer“, mit Gennadiy Nepomnjaschiy an der Klarinette und Sergey Trembitskiy am Klavier und an der Flöte, begeisterten das Publikum mit abwechslungsreichen Liedern der jiddischen Volksmusik, dem Klezmer und Gedichten des bekannten jiddischen Autoren Itzik Manger. Die Stücke handelten vom Liebeskummer eines Mädchens oder einer Hochzeit einer jungen Frau, die aus dem Blickwinkel der Mutter der Braut betrachtet wurde. Bei genauem Hinhören konnten die Zuhörer den Texten sogar folgen, denn das Jiddische ist eine Mischung aus dem Hebräischen und Deutschen und hat in Osteuropa und auch in Deutschland seine Spuren hinterlassen. Die Musiker begeisterten das Publikum jedoch nicht nur durch ihr musikalisches Talent, sondern auch durch ihre unterhaltsamen Showeinlagen und den eindrucksvollen Beweis, dass die bekannte Musikrichtung Jazz ihre Wurzeln im Klezmer hat. Aus diesem Grund beschert ihnen dieses abwechslungsreiche Programm in Deutschland und Europa große Anerkennung. Valeriya Shishkova und „Di Vanderer“ möchten mit ihrer Musik zudem nicht nur unterhalten, sondern auch an die tragische Zeit der Judenverfolgung in Europa vor allem zur Zeit des Nationalsozialismus erinnern.“
Jannik Frohne, Westfälische Nachrichten