Ausgehend von der Idee, dass die Komponisten Ludwig van Beethoven und Arnold Schönberg sowie der russische Schriftsteller Fjodor Dostojewski, ungeachtet ihrer unterschiedlichen Lebzeiten, untereinander verbunden sind – Beethoven weist zum Beispiel in seinem Spätwerk über die Romantik hinaus bis in Schönbergs Moderne hinein – erfinden der Pianist Wilhelm Rodenberg und der Schauspieler Carsten Bender ein Gespräch hinweg über verschiedene Kulturen und Zeiten. Dabei werden Schönbergs Sechs kleine Klavierstücke op. 19 die Erzählung akupunktieren und die Beethoven-Sonate E-Dur op. 109 Dostojewskis phantastische Erzählung Traum eines lächerlichen Menschen im Anschluss kaleidoskopisch reflektieren.
Dostojewski träumte von der verbindenden Kraft der Liebe, einem neuen “goldenen Zeitalter”. Entgegen allen Wissens um die Undurchführbarkeit seiner Idee, beharrt er darauf, erzählen, “verkünden” zu wollen. Beethoven hielt nach allen politischen und menschlichen Enttäuschungen unbeirrbar fest an dem Glauben an ein paradiesisches Reich der Freiheit, das er im Menschen ebenso veranlagt sah, wie auch sein Gegenteil, die Unterdrückung. Arnold Schönberg, der Erfinder der Zwölftontechnik, machte zu seiner Zeit wiederholt Erfahrungen mit dem Unverständnis seiner Zeitgenossen: Menschen, die teilweise gezielt und ausgestattet mit Trillerpfeifen seine Auftritte besuchten, wollten ihn und seine Musik lächerlich machen. Er aber zeigt uns unbeirrt, dass ein scheinbar absurder Gedanke nicht immer absurd sein muss, sondern vielmehr das Herzstück einer Epoche sein kann.
Der Münsteraner Schauspieler, Sprecher und Regisseur Carsten Bender ist schon zweimal mit seinen Sherlock-Holmes-Lesungen am Alten Hof Schoppmann sehr erfolgreich zu Gast gewesen. Der Pianist Wilhelm Rodenberg, auch aus Münster, pflegt ein klassisch-romantisches Repertoire, mit Werken von Bach, Haydn, Mozart, Beethoven, Schubert, Schumann, Brahms und Debussy ... und er ist immer wieder auf Entdeckungsreisen in der Musik des 20. und 21. Jahrhunderts.