Die digitale Produktion und Gestaltung hat die Bilderwelten in der Gesellschaft revolutioniert. Während früher den Liebhabern der Fotografie diese Kunstform vorbehalten war, trägt heute nahezu jeder Mensch eine Kamera in Form seines Smartphones mit sich herum und sorgt mit der Veröffentlichung in sozialen Netzwerken für umfangreiche Öffentlichkeitsräume. Grundbestandteil dieser Art der Fotografie ist auch die digitale Bildbearbeitung, ehemals noch in Dunkelkammern ansässig, bewegt sich diese - durch einfache Apps und Programme gesteuert - mehr und mehr in den normalen Alltag.
Die Bilder von Jörg Kersten zeigen mit ihrer Entwicklung die persönlichen Sichtweisen des Fotografen - die Interpretation des Gesehenen - abhängig nicht nur vom Augenblick der Aufnahme, sondern auch vom Moment der Entwicklung. „Meine Bildentwicklung ist oft spontan, schnell und ungestüm. Sie reflektiert mein Gefühl am Tag der Entwicklung und könnte demnach zu einem anderen Zeitpunkt völlig anders aussehen. So bekommt das fertige Bild zwei Momentaufnahmen in einer: Die Erstellung des Bildes wird ergänzt durch seine Entwicklung und Deutung.“
Jörg Kersten, geboren 1967 im Bergischen Land, ist Dozent für digitale Mediengestaltung in seiner Wahlheimat Münster.
Im Unterricht geht es ihm dabei nicht nur um die Vermittlung von Techniken und der Anleitung zur Bedienung moderner Programme zur Mediengestaltung, Ziel ist es vielmehr den Schülern und Studierenden das Sehen nahe zu bringen und ihnen zu helfen, diese individuelle Sichtweise in Bildern und Gestaltungen zu formen und einen passenden Ausdruck zu verleihen.
Die Ausstellung ist ab Donnerstag, den 10. November 2016 im Ausstellungsraum des Alten Hof Schoppmann zu sehen.